Mittwoch, 24. September 2008

Alter EgoSapperlot! Wie man da so manchmal vom Hölzken aufs Stöxken kütt beim frühmorgendlichen Wikipeditieren - als ich eben wie gewohnt meine Zeitung aus dem Treppenhaus holen wollte und zu meiner Bestürzung feststellen musste, dass ich offenbar vergessen hatte, mein übliches 14-Tage-Gratisabo unter wechselnden Phantasienamen zu verlängern, begab ich mich flugs online, um den Nachrichten-Entzugserscheinungen vorzubeugen; und was konnte ich da auf der Wikipedia-Startseite lesen? Am 24. September 768 (auch schon ein feistes Weilchen her) kam Pippin der Kurze ums Leben, seines Zeichens fränkischer Hausmeier (nicht etwa "Truchsess" - mein persönliches Lieblingsamt nach "Mundschenk") und Inhaber eines sehr lustigen Namens, der mich spontan (und fälschlicherweise) an Hergés Tim und Struppi erinnerte; es stellte sich aber immerhin heraus, dass der unsägliche Rolf Kauka (verbrach u.a. den peinlichen Disney-Abklatsch "Fix & Foxi" und die deutschnationale Asterix-Übersetzung "Siggi und Babarras") ein läppisches und zum Glück kurzlebiges Comic namens Pippin verantwortete; die weitere ziellose Recherche ergab, dass es im Umkreis der Pippiniden (hihi) auch einen Merowingerkönig Dagobert gab, was mir sogleich mein großes Idol Donald Duck vors geistige Auge rief...
Nicht verschwiegen werden soll hier aber, dass außer dem verabscheuungswürdigen Rolf Kauka auch die Helden meiner Jugend Hergé (man vergleiche nur die antikommunistischen und rassistischen Machwerke "Tim bei den Sowjets" und "Tim im Kongo") und Walt Disney (war u.a. mit dem notorischen Antisemiten Charles Lindbergh im "America First Committee" und hat in den 50ern fleißig angebliche Antiamerikaner unter seinen Kollegen und Untergebenen an den McCarthy-Ausschuss verpetzt) zumindest zeitweise ziemlich miese rechtsradikale Arschgeigen waren!
Dagegen dürfen die seinerzeit nicht ganz so verehrten, aber durchaus wohlgelittenen Jugendkulturschaffenden Astrid Lindgren ("Pippi Langstrumpf") und Marius Müller-Westernhagen ("Pipi ist kein Name - und auch kein Getränk") zu den eher linksliberalen Zeitgenossen gerechnet werden.

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