Jetzt steht es auch im Kalender: heut beginnt der Herbst - und das Wintersemester an der Fachhochschule, und die Sanierung der "sich derzeit in einem katastrophalen Zustand befindliche[n] hofseitige[n] Auss[sic!]enanlage" hinter meiner Loggia (durch das hier zitierte Anschreiben der "Objekt[=Haus]verwaltung" habe ich jetzt immerhin erfahren, wie dieses seltsame Mittelding zwischen Terrasse und Erdgeschossbalkon offiziell benamst ist) - sprich: eine Fachfirma wird anrücken und wahrscheinlich unter unbeschreiblichem Getöse alles dort Grünende bzw. jetzt auch schon Welkende gnadenlos plattmachen, mir dabei schamlos ins dann seinem Zweck entfremdete Schlafzimmer linsen, und später dann die entstandene Brache mit "kleinbleibenden Bodendeckern" bepflanzen...
Grund genug, der unausweichlichen Depression darüber im besonderen und der Schlechtigkeit der Welt im allgemeinen einen sogenannten Herbstspruch zu widmen - allein schon, um dem linguistischen Kuriosum zu huldigen, dass in diesem Wort sowohl orthographisch als auch phonetisch, also sage und schreibe, sieben(!) Konsonanten aufeinander folgen, was so eine Art Weltrekord darstellt - nun denn, hier der gute alte Dieter Hildebrandt aus seinem Schlesischen Jahreszeiten-Zyklus:
Wenn Du und das Laub wird älter
Und du merkst, die Luft wird kälter
Und du fiehlst, dass du bald sterbst
Dann is Herbst.
Naja - ist zwar nicht Rilke, dafür aber: kurz!
In diesem Sinne - und noch ein Selbstgedichtetes aus dem "Herbst des Lebens" hinterher:
Einst hieß ich auch "der Listenreiche"
heut meist nur noch "die Pistenleiche".
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